Bericht zur Kreis-Einzelmeisterschaft 05

Bei den Kreiseinzelmeisterschaften des Schachkreises Ingolstadt-Freising, die im Sporthotel Dünstl in Neuburg-Rödenhof stattfanden, gab es eine Premiere: Zum ersten Mal nahmen bei den Herren so viele Spieler (88) teil, dass das Turnier in drei Meisterklassen gespielt werden konnte. In der Meisterklasse 1 setzte sich mit fünf Punkten aus sechs Runden Martin Spieß von SC Beilngries durch und errang den Titel des Kreismeisters 2005. Die Entscheidung fiel in der letzten Partie, in der Spieß gegen den bis dahin punktgleichen Freisinger Routinier Dietrich-Hans Wolf gewinnen konnte. Einen halben Punkt dahinter folgte Christoph Zill vom SK Freising. Auffällig die Dominanz der Freisinger, von denen fünf Spieler unter den ersten Zehn landeten. Auf dem dritten Platz führte Anton Knitl (SV Ilmmünster) mit vier Punkten ein punktgleiches Quartett an.

Ganz eng war das Rennen um Platz eins in der Meisterklasse 2: Am Ende hatte mit fünf Punkten Rudolf Stark vom TSV Ingolstadt-Nord die Nase vorne, dicht gefolgt vom punktgleichen Franz Schmidt vom SK Abensberg. Beide blieben dabei ungeschlagen, das direkte Duell war remis ausgegangen. Dahinter wieder ein Quartett mit vier Punkten, das von Alfred Winkelmeier (SV Ilmmünster) angeführt wurde, der nach vier Runden noch in Führung gelegen war, aber am Schlusstag gegen das Führungsduo jeweils den Kürzeren zog.

Der Titel in der Meisterklasse 3 ging an Johannes Nazarenus vom VfB Friedrichshofen. Er konnte sich nach vier Siegen in Folge am Schusstag zwei Remis leisten und blieb damit knapp vor Felix-Daniel Cretu vom SC Moosburg, der bei Punktgleichheit die schlechtere Buchholz-Wertung hatte. Es folgte mit 4,5 Punkten Sven Hagemann (SK Ingolstadt), der ein punktgleiches Duo mit hauchdünnem Buchholz-Vorsprung auf die Plätze verweisen konnte.

In den Jugendklassen gab es gegenüber dem Vorjahr einen geringfügigen Teilnehmerrückgang, Grund zum Klagen gibt es aber bei immer noch 98 Teilnehmern nicht. Die einzige Klasse, die quantitativ etwas schwach besetzt war, war die U18. Allerdings lag dies auch daran, dass einige Spieler dieser Altersklasse es vorgezogen hatten, bei den Herren mitzuspielen. So wurden in der U18 nur fünf Runden gespielt, am Ende konnten sich die beiden Favoriten deutlich vom restlichen Feld absetzen. Der Sieger heißt Michael Vollnhals (TSV Großmehring), der viermal gewann und nur gegen seinen schärfsten Verfolger, Maximilian Görg vom SC Beilngries ein Remis abgab. Der blieb zwar auch ungeschlagen, hatte aber ein weiteres Remis in der Bilanz stehen und so einen halben Punkt weniger als der Sieger. Den dritten Platz holte sich mit Nikola Kirsch ebenfalls eine Beilngrieserin.

Souveräner Sieger in der U16-Konkurrenz wurde Wolfgang Mittermüller vom SK Ingolstadt. Mit fünf Siegen und einem Remis war ihm der Sieg nicht zu nehmen. Der Titel des Vizemeisters mit einem halben Punkt Rückstand blieb Michael Rusch (TSV Großmehring), auch er ungeschlagen. Michael Kling (VfB Friedrichshofen) landete mit 4,5 Punkten auf Platz 3.

Keinen klaren Favoriten, aber viele mögliche Titelanwärter hatte der U14- Wettbewerb. Darunter auch ein Mädchen, das eindrucksvoll bewies, dass die Mädchen im Schachkreis (leider immer noch viel zu wenige) im Kommen sind. Claudia Holmelin war nicht aufzuhalten. Die Spielerin vom TSV Ingolstadt- Nord holte sich ungeschlagen mit fünf Punkten den Titel. Paul Niebler (4,5 Punkte) und Ian Ott (4 Punkte), beide VfB Friedrichshofen, belegten in dem starken Feld die Plätze zwei und drei.

Die Familie Holmelin wird gerne an diese Kreismeisterschaft zurückdenken. Denn Frank Holmelin stand seiner Schwester in nichts nach und gewann das U12-Turnier. 5,5 Punkte aus sechs Runden zeugen von einer Klasseleistung, mit der er das restliche Feld klar in die Schranken wies. Auf dem zweiten Platz landete mit 4,5 Punkten Lucas Valio-Ottowitz (SK Freising) vor einem Sextett mit vier Punkten, von denen sich Patrick Schnell (SK Neuburg) als Buchholzbester den dritten Platz holte.

Die zahlenmäßig stärkste Gruppe der Jugendmeisterschaften war wie so häufig die U10. Und auch hier zeigten die Mädchen den Jungs, dass mit ihnen zu rechnen ist. Überdeutlich wurde dies, als mit Christina Winterholler (SV Haunwöhr) und Laura Gamisch (SK Neuburg) zwei Mädchen das Spitzenduell der letzten Runde untereinander austrugen. Hier blieb Christina Winterholler siegreich und holte sich, gerade acht Jahre alt geworden, mit sechs Punkten aus sieben Runden den U10-Titel. Dahinter am Ende zwei Freisinger: Frederic Zill und Simon Voggenreiter holten sich je 5,5 Punkte. Zill hatte jedoch in der Buchholz-Wertung das bessere Ende für sich und eroberte so Platz zwei.